Editorial
Die Jasmin-Revolution hält die Tunesier in Atem. Auch für viele Ausbilder aus deutschen Berufsbildungseinrichtungen ist sie ein wichtiges Thema. Sie bemühen sich dank der vom Auswärtigen Amt bereitgestellten Mittel um eine unternehmensnähere und beschäftigungswirksame Berufsbildung in dem nordafrikanischen Land.
Auf das Errreichte sind unsere tunesischen Kollegen und wir ein wenig stolz. Gemeinsam haben wir zum Jahreswechsel 2011/2012 innerhalb weniger Monate sieben Projekte »aus dem Boden gestampft « und sie in revolutionärem Tempo mit viel Pragmatismus vorangetrieben.
Das funktionierte, weil unsere Vorhaben stark dezentralisiert sind. Es war richtig, den vielen Beteiligten die gemeinsame Identität des »pacte pour l’emploi en Tunisie « zu geben. Das ist wichtig, weil die deutschen Strukturen im Ausland recht unverständlich sind. Es war auch richtig, Praktiker einzusetzen, weil dies ein »Wir Ausbilder«-Gefühl erzeugte.
Die Entscheider in Tunesien sind offensichtlich von unserem Ansatz einer »Kooperation der verfassten Wirtschaft« überzeugt. Deshalb ist es unseren tunesischen Freunden trotz eines schwierigen post-revolutionären Umfeldes gelungen, erhebliche Eigenmittel zur Realisierung der Vorhaben beizusteuern. Das ist äußerst bewundernswert – und für uns ist es eine Verpflichtung zur weiteren engen Kooperation. Denn zwei Jahre sind zu kurz, um nachhaltige Strukturveränderungen zu erreichen.
Gebhard Weiss, Geschäftsführer