sequaForum 2013 A03: Nachhaltigkeit fördern in der Textil- und Bekleidungsindustrie

Editorial

Die Textil- und Bekleidungsindustrie gehört mit einem Umsatz von 19 Milliarden Euro und 120.000 Beschäftigten (2012) zu den wichtigsten Konsumgüterbranchen in Deutschland. Die Branche ist stark globalisiert: 90 Prozent der hierzulande gekauften Bekleidung stammen aus Importen.

Herausforderungen an die Nachhaltigkeit stellen sich entlang der gesamten Wertschöp-fungskette. Das Bundesumweltamt stellte fest, dass die Erzeuger derzeit nur ein Prozent der gesamten Baumwollproduktion nach überprüfbaren Richtlinien der ökologischen Landwirt-schaft anbauen. Großer Wasserverbrauch, starke Wasserverschmutzung, hoher Energieverbrauch und der Einsatz gefährlicher Chemikalien bei der Textilveredelung sind wesentliche Handlungsfelder im Bereich der Umweltstandards. Adäquate Sozialstandards beim Arbeitsschutz, bei Qualifikationsentwicklung und Löhnen sind weitere Problemfelder auf dem Weg zur Nachhaltigkeit. In einigen Entwicklungsländern ist der Textilsektor der mit Abstand wichtigste Wirtschaftsbereich. In Myanmar etwa schafft eine prosperierende Textilwirtschaft erst die Voraussetzungen für die Entwicklung anderer Bereiche.

Gemeinsam mit lokalen Wirtschaftsverbänden sowie deutschen und lokalen Unternehmen bemühen wir uns in mehreren Projekten vor allem in Südosteuropa und Asien, die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards in der Textil- und Bekleidungsindustrie zu etablieren oder zu verbessern. Einige Projekte stellen wir in dieser Ausgabe des sequaForums vor.

Gebhard Weiss, Geschäftsführer

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