Das Kunsthandwerk in Tunesien gilt als wichtiges Element zur Förderung der nationalen Identität. Insbesondere für Frauen bietet es großes Potenzial zur Absorbierung von Arbeitskräften. Aktuell arbeiten etwa 300.000 Menschen im traditionellen Handwerk. Die Branche produziert mitunter eine international wettbewerbsfähige Produktqualität, aber oftmals unter chaotisch anmutenden Produktionsbedingungen. Die geringe Beachtung von Prozess- und Servicequalität beeinträchtigt dabei sehr oft die Produktivität und die Liefertreue. Ein Grund dafür liegt an den Export-Fördermaßnahmen, die stets dem gleichen Kreis von Unternehmen zugutekommen, während viele kleine Handwerksunternehmen kaum Chancen für den Eintritt in den internationalen Markt haben.
Das Projekt unterstützt daher in Kooperation mit der zuständigen Behörde für Kunsthandwerk und Tourismus (ONAT) ausgewählte Regionalvertretungen darin, die Selbstorganisation und Zusammenschlüsse von Handwerker*innen zu fördern und diese in den Bereichen Qualität des Managements und der Produkte, Einkauf, Ausbildung und Marktzugang gezielt zu beraten. Diese werden dadurch wettbewerbsfähiger, wodurch sich insgesamt die Beschäftigungs- und Einkommenssituation im Kunsthandwerk verbessert und dieses auch wieder für junge Tunesier attraktiver macht.