Editorial
Wirtschafliche Entwicklung hat eine zentrale Voraussetzung: Den Unternehmen müssen die richtigen Fachkräfte zur Verfügung stehen. Diese Fachkräfte sind nicht per se vorhanden, sondern sie müssen ausgebildet werden.
Das deutsche Berufsbildungssystem hat dafür drei Stärken, um die uns viele Entwicklungsländer beneiden: Die Ausbildung orientiert sich an der Nachfrage der Wirtschaft, sie ist kompetenzbasiert und die Kammern stellen überall in Deutschland durch ihre überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen ein gleiches und damit vom Ausbildungsbetrieb unabhängiges Ausbildungsniveau sicher.
Wie lässt sich das Potenzial des dualen Ausbildungssystems nutzen, um die Berufsbildung in den Partnerländern zu verbessern? Der erste Schritt ist getan: Die Politik hat entschieden, sich in der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) wieder in der Berufsbildung zu engagieren. Der zweite Schritt ist die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Dieser Schritt ist noch nicht wirklich vollzogen. Ich meine, wir brauchen in der EZ bei der Berufsbildung weit mehr Beteiligung der Wirtschaft.
Einige Beispiele für die beginnende Mitwirkung der Wirtschaft an der EZ in der Berufsbildung zeigen wir in diesem sequaForum. Uns ist allerdings bewusst, dass für eine erschöpfende Behandlung dieses Themas noch viele andere Player zu beteiligen und viele weitere Aspekte zu behandeln wären.
Gebhard Weiss, Geschäftsführer