Ausgangssituation / Problemstellung
Die Privatwirtschaft Armeniens ist mit einigen Entwicklungshindernissen konfrontiert. Das gilt insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Zu den Defiziten zählen ein unzureichender Zugang zu Krediten, ein Mangel an Fachkräften und Beratung sowie zu geringe Berücksichtigung von KMU bei der Gestaltung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Armenien. Den KMU mangelt es u. a. an professionell arbeitenden Kammern und Verbänden, die effektiv ihre Interessen gegenüber Behörden und Regierungsstellen vertreten und ihnen gute Services zur Verbesserung der Unternehmensentwicklung anbieten.
Projektziele
Das erklärte Ziel von SMEDA ist es, einen Beitrag zur Verbesserung des Geschäfts- und Investitionsklimas in Armenien zu leisten und KMU zu fördern um ein breit angelegtes wirtschaftliches Wachstum zu schaffen. Dabei spielt im Hinblick auf die KMU-Förderung die Stärkung von BMOs eine wichtige Rolle im Projekt.
Konzept der BMO Academy
Das Konzept setzt an zentralen Punkten der Arbeit mit Kammern und Verbänden an:
- Mitgliederbefragungen: Welche Beratungsbedarfe haben die Mitgliedsunternehmen und welche Leistungen wünschen sie sich von ihren BMOs?
- Mitgliederentwicklung: Strategien zum Halten bestehender Mitglieder in einer BMO und zur Gewinnung neuer Mitglieder
- Interne Kommunikation: Kommunikationswege zwischen Verbandsgremien, zwischen Haupt- und Ehrenamt sowie zwischen Verband und Mitgliedern
- Externe Kommunikation: Öffentlichkeitsarbeit und Dialog von BMOs mit Akteuren aus Politik und Gesellschaft
Folgende Aktionen sind Teil des Konzepts:
- Zur Vermittlung der o. g. Themen wurde Ende Januar/Anfang Februar 2018 in Eriwan, der Hauptstadt Armeniens, ein viertägiges Training für Vertreter/innen von 13 ausgewählten armenischen BMOs (regionale Kammern, Sektorverbände, andere Wirtschaftsverbände) durchgeführt. Drei internationale Experten aus der Kammer- und Verbandspraxis präsentierten die Themen und ließen dabei in Arbeitsgruppen die Erfahrungen der Teilnehmer aus ihren BMOs einfließen.
- Voraussetzung für die Teilnahme an dem Training war, dass sich die BMOs verpflichteten, eigene Projekte mit Bezug zu den Trainingsthemen zu definieren. Im Anschluss an das Training erfolgte dann per Skype eine Beratung der BMOs durch die Trainer zur Umsetzung ihrer Projekte (Februar 2018). Beispiele für solche Projekte sind eine Online-Plattform für den Austausch zwischen Verbandsmitgliedern, die Erarbeitung einer Strategie zur Mitgliedergewinnung und die Durchführung einer Befragung der BMO-Mitglieder nach ihren Bedarfen.
- Es folgte ein fünftägiger Fachaufenthalt der armenischen BMOs, die am Training teilgenommen hatten, in Österreich und Tschechien, um dort die Arbeit von Kammern und Verbänden kennen zu lernen, vor allem mit Bezug auf die Trainingsthemen (März 2018).
- Anschließend besuchten dann zwei der o. g. internationalen Experten die einzelnen armenischen BMOs an ihren Standorten, um sie bei der Umsetzung ihrer Projekte und hinsichtlich weiterer Verbesserungen zu beraten (Coaching, Vorbereitung April – Juni 2018, Besuch in Armenien im Juli 2018). Die meisten BMOs erhielten praktische Empfehlungen, an denen sie nun weiterarbeiten können.
Die Bausteine der BMO Academy sind komplementär und bauen aufeinander auf.
Weitere Schritte
Die GIZ plant, die Arbeit mit sequa bis Mitte 2019 fortzusetzen. Dabei sollen vor allem ausgewählte konkrete BMO-Dienstleistungen für KMU mit einigen besonders vielversprechenden armenischen BMOs entwickelt werden.