22.02.2024 00:00

TAMEB

Von Januar 2016 bis November 2022 realisierte sequa mit dem Projekt "Deutsch-türkische Partnerschaft zur Beruflichen Qualifizierung (TAMEB)" ein Vorhaben, das die Türkei bei den Bemühungen unterstützte, aus Syrien geflüchtete Menschen in die türkische Gesellschaft zu integrieren.

In Zusammenarbeit mit Einrichtungen der verfassten deutschen Wirtschaft und türkischen Partnern wurden türkische Sprachkenntnisse und berufliche Qualifikationen vermittelt sowie Integrationskurse durchgeführt. Ziel war es, die Geflüchteten  ökonomisch und sozial zu integrieren und gleichzeitig einen Beitrag zur Stabilisierung der aufnehmenden türkischen Gemeinden zu leisten.

Fakten

Story ID806
ProjekttitelDeutsch-türkische Partnerschaft zur beruflichen Qualifizierung - Phase 2
KundeBMZ - Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Laufzeit 01.05.2019 – 31.10.2022
Projektbudget21.879.600,00 EUR
ProgrammSondervorhaben
Region Europa
LandTürkei
Internationale PartnerBerufsförderungswerk der Bauindustrie NRW gGmbH
Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft (BiWe) e.V.
Global Project Partners e.V. (GPP)
Lokale PartnerAnadolu Kültür Association
Ankara Metropolitan Municipality
Ankara University Distance Learning Centre (ANKÜZEM)
Ankara University Vocational Schools of Higher Education
Ankara University, Centre for Applied Turkish and Foreign Languages Research (TÖMER)
BILKENT UNIVERSITY
Izmir Metropolitan Municipality
STL Global Association
Türkische Volksbildungszentren - Halk Egitim Merkezleri - (HEMs)
Turkish Ministry of Family, Labour and Social Services (MoFLSS)
Vocational Schools of Higher Education at Ankara University (AÜMYO)

Ausgangssituation/Problemstellung

TAMEB unterstützte die Türkei bei der Bewältigung der Folgen des Syrien-Kriegs, während dessen die Türkei ca. 5 Mio. Geflüchtete aufgenommen hat. Zusammen mit Partnern aus der verfassten deutschen Wirtschaft und türkischen Organisationen setzte sequa Maßnahmen zur beruflichen Qualifizierung und zur sozialen Integration um. Das Projekt richtete sich sowohl an aus Syrien Geflüchtete als auch an benachteiligte türkische Personen.

 

Projektziele

Das Projekt leistete einen Beitrag zur Verbesserung der ökonomischen und sozialen Perspektiven in von der syrischen Flüchtlingskrise betroffenen Gemeinden der Türkei. Es sollte erreicht werden, dass Geflüchtete und aufnehmende Gemeinden von verbesserten sozio-kulturellen und beruflichen Kompetenzen der Geflüchteten profitieren, was wiederum zu einer Erhöhung von Einkommen und Beschäftigung führen sollte.

 

Vorgehensweise

sequa kooperierte eng mit Institutionen der deutschen Privatwirtschaft, die über Kompetenzen im Bereich der beruflichen Bildung verfügen. Jeder deutsche Partner organisierte in enger Zusammenarbeit mit türkischen Organisationen auf die Zielgruppe zugeschnittene Berufsbildungsmaßnahmen in verschiedenen Sektoren. Ergänzt wurden diese Berufsbildungsmaßnahmen durch vorgeschaltete türkische Sprach- und begleitende soziale Integrationskurse. Darüber hinaus wurden Jobcoaches eingesetzt, die den Teilnehmern die Jobsuche und damit die Integration in den Arbeitsmarkt erleichterte. Die Zielsetzung von TAMEB war auf das Kooperationsabkommen zwischen der türkischen und der deutschen Regierung zur gemeinsamen Bewältigung der syrischen Flüchtlingskrise in der Türkei abgestimmt.

 

Projektinhalte

Das Projekt war in 2 Phasen und 17 Teilprojekte unterteilt, hatte eine Laufzeit von 82 Monaten und ein Gesamtvolumen von 38,7 Mio EUR. Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln des BMZ. Das Vorhaben war in 6 Projektregionen aktiv: Ankara, Istanbul, Hatay, Izmir, Mersin und Kilis. Es waren 5 deutsche Partner (Bildungswerk der baden-württembergischen Wirtschaft, Berufsförderungwerk der Bauindustrie NRW, Bildungswerk der bayrischen Wirtschaft, Bundesverband Berufsbildung International und Global Project Partners sowie 18 türkische Organisationen beteiligt.

Berufliche Qualifizierungsmaßnahmen wurden auf der Grundlage von Bedarfsanalysen in den Projektregionen in den folgenden Sektoren durchgeführt: Gebäudereinigung, Gastronomie (Köche, Service, Konditoren), Lebensmittel (Trockenfrüchte), Bau (Maurer, Verputzer, Fliesenleger, Installateure, Installation von PV-Systemen), Schweißen, IT (Textverarbeitung, Webdesign), Textil und Kunsthandwerk.

Die deutschen Partner konzentrierten sich auf die Ausbildung von türkischen Ausbildern, die ihrerseits den Teilnehmern am Programm die Kompetenzen vermittelten. Nach dem erfolgreichen Besuch bzw. dem Bestehen der Abschlussprüfungen der  Qualifizierungsmaßnahmen und Sprachkurse wurden in der Türkei anerkannte nationale Zertifikaten verliehen.

Das Kursmaterial für die sozialen Integrationsmaßnahmen gab es zu Projektbeginn nicht und musste daher im Zusammenspiel mit türkischen Stellen (u.a. der Bilkent Universität, der Ankara Universität und der Marmara Universität) zunächst erarbeitet werden.

Abgerundet wurden die Bildungsmaßnahmen durch Angebote von Praktika, Bewerbungstrainings, Unterstützungsangebote bei der Jobsuche und auf dem Weg in die Selbstständigkeit.

Während der Zeit der SARS-COV19-Pandemie und der damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen wurden sämtliche Angebote auf digitalen Plattformen bzw. in Präsenzveranstaltungen mit entsprechenden Distanzregeln fortgeführt.

 

Wirkungen und Ergebnisse

Das Projekt war insgesamt sehr erfolgreich und kann beeindruckende Zahlen vorweisen:

7.450 syrische Flüchtlinge erreichten das türkische A2-Niveau.

4.755 Personen nahmen an den im Rahmen des Projekts entwickelten sozialen Integrationskursen erfolgreich teil.

6.977 Personen erwarben ein staatliches Berufsbildungs-Zertifikat; davon waren 56% Syrer; 63% waren Frauen.

Es wurden 127 Ausbilder und ca. 50 Job Coaches ausgebildet.

Bei Projektende hatten 2.761 (40%) der zertifizierten Absolventen eine Beschäftigung aufgenommen, waren selbständig oder hatten ein Praktikum absolviert. Davon waren 44% Frauen.

2.931 Absolventen von Berufsbildungsmaßnahmen nahmen an weiterführenden Schulungen (Entrepreneurship, digitales Marketing) teil.

Mehr Informationen

Kontakt

Nicolas Klein

+49 (0) 228 98238-58
E-Mail